Programmbereiche müssen stabil sein
Warum werden denn jetzt auf einmal Programmbereiche nicht mehr ausgeblendet, wenn sie keine Angebote enthalten?
Die Programmbereiche sind das Rückgrat des Angebots der Volkshochschulen. Sie sind vergleichbar mit Ladengeschäften in Einkaufszentren. (Mit Programmbereichen sind in cmxOrganize alle Programmbereiche gemeint. Die Hauptbereiche des Programms aber auch alle Rubriken darunter.)
Der Aufbau der Suchmaschinen-Optimierung hat gezeigt, dass die Programmbereiche in ihrer Wichtigkeit bisher deutlich unterschätzt worden sind. Programmbereiche waren bisher sehr dynamisch. Jedes Semester wurden neue Programmbereiche generiert. Wenn ein Programmbereich keine Veranstaltungen getragen hat, wurde der ausgeblendet.
Viele dieser Vorgehensweisen folgten einem Optimierungsgedanken. Aber hat dieser wirklich zum Ziel beigetragen? Und was ist das Ziel in diesem Bereich eigentlich?
Effektiv waren Programmbereiche dadurch schlicht unzuverlässig und nicht sehr nützlich. Sie enthielten meist nicht mehr Information als das aktuelle Kursangebot und war mal da, dann aber auch schnell wieder weg.
Eine kleine Analyse
Der Zweck von Programmbereichen war bisher das Programm zu strukturieren. Das Arbeiten an der digitalen Vermarktung hat mir aber gezeigt, dass die Programmbereiche vor allem für das Erreichen von neuen Kunden genutzt werden können.
Die Teilnehmer der Volkshochschulen setzen sich grundsätzlich aus drei Gruppen zusammen:
- Stammkunden
- Gelegenheitskunden
- Neukunden
Aus meiner Sicht muss es einen Kernprozess geben, der Neukunden gewinnt und Gelegenheitskunden zu Stammkunden macht.
Um einen stabilen Betrieb gewährleisten zu können, muss die Volkshochschule sich immer wieder erneuern und verjüngen. Dabei muss es nicht mal in erster Linie um Wachstum gehen. Schon allein für den Erhalt der Volkshochschule ist es wichtig neue Kunden zu gewinnen. Der Wandel im Konsum von Medien hat die Umwelt der Volkshochschulen nun verändert. Die Menschen wenden sich zusehends von gedruckten Medien ab und wechseln zu digitalen Medien. Das fehlen von starken digitalen Lösungen bei den regionalen Zeitungen hatte bisher noch verhindert, dass die gedruckten Zeitungen komplett ausgestorben sind.
Neue Sichtweisen
Daraus ergeben sich jetzt neue Mechanismen. Bisher hatte ein Programmbereich in einem gedruckten Medium lediglich die Aufgabe zu strukturieren. In einem digitalen Medium ist das grundlegend anders.
Dinge in der digitalen Welt sind miteinander verbunden. Das ist der große Vorteil dieses Mediums. Damit alles funktioniert müssen Verbindungen aber zuverlässig sein. So wie die Verbindung von einem Link auf der Google-Suchseite zu einem Programmbereich in deinem Internetauftritt. Aber nicht nur hier. Sucht ein Teilnehmer im Programm einen gewissen Bereich, kommt er nicht gut klar, wenn dieser Programmbereich einfach ausgeblendet wurde.
Es geht auch hierbei um Barrierefreiheit. Kunden haben eine gewisse Erwartungshaltung. Klickt ein Kunde auf einen Google-Link erwartet er, dass dieser funktioniert. Sucht er nach einem gewissen Angebot, erwartet er, dass er etwas dazu findet.
Lösungen und neue Strategien
Aber wie gehe ich dann zum Beispiel damit um, dass sich in einem Programmbereich keine aktuellen Angebote befinden?
Das hat damit zu tun, wie man Programmbereiche sieht. Programmbereich sind keine bloßen Überschriften unter denen Veranstaltungen liegen. Sie sind nicht lediglich wie Ordner in denen Dateien liegen. Viel mehr sind Programmbereiche die Einstiegspunkte in euer Angebot. Portale durch welche die Volkshochschul-Welt betreten werden.
Wenn ein Programmbereich aktuell keine Angebote enthält aber dennoch gut aufgebaut und vor allem verfügbar ist, gelangt ein Kunde sicher und zuverlässig in den Bereich der Volkshochschule, welcher das aktuelle Interesse des Kunden abbildet.
Der Kunde gelangt dann in einen Bereich in dem er sieht, dass hier grundsätzlich Angebote vorhanden sind. Scrollt er nach unten, gelangt er automatisch zu weiteren, ähnlichen angeboten. Es besteht eine gute Wahrscheinlichkeit, dass er sich für ein ähnliches Angebot entscheidet. Demnächst (Stand 29. Dezember 2024) wird das digitale Programmheft sogar noch weiter entwickelt, sodass der Kunde auch die Angebote erreicht, die über dem gefundenen Programmbereich liegen.
Ja aber die Nachteile!
Die bestehen nur, wenn man den Weg nicht zu Ende geht.
Man kann sagen "Gegen Ende des Semesters, sieht der Kunde nur noch leere Programmbereiche, wenn wir die nicht ausblenden". Das stimmt, wenn man das Programm so gestaltet, dass der Kunde zum Semester-Ende nur noch wenige Angebote vorfindet. Aber auch hier haben wir ein Problem, dass dringend gelöst werden muss:
Am Anfang des Semesters findet der Besucher des Internetauftritts meist ein reichhaltiges Angebot vor. Je länger das Semester läuft desto öfter läuft der Seitenbesucher aber ins Leere. Das ist kein Umstand den man so halten sollte. Versetz dich in die Lage eines potenziellen Neukunden, der zum ersten mal auf Euren Internetauftritt kommt. Er steigt über einen Programmbereich ein und findet leere Programmbereiche oder Veranstaltungen die voll sind oder schon begonnen haben. Dieser Besucher weiß nichts von Semester oder den Vorgehensweisen der Volkshochschule, weil er die Volkshochschule ja gar nicht kennt. Ein Bestandskunde wird sagen "Ist ja logisch, das Semester ist ja gerade zu Ende". Der Neukunde findet schlicht ein für ihn nicht nutzbares Angebot.
Die Lösung hier
Das Angebot muss zeitlich in die Breite gestreckt werden. Veranstaltungen sollten so schnell es geht online genommen werden. Die Start-Termine sollten so weit es geht in das Semester hinein gestreut werden.
Das Ergebnis
Der Besucher eures Internetauftritts findet immer ein passendes Angebot, solange ihr anbietet was er sucht.
Paradigmen
Dieser Artikel entstand aus der Anfrage eines Kunden heraus, der es als Nachteil empfand, dass Programmbereiche nicht mehr ausgeblendet werden. Aus der vorherigen Perspektive heraus kann ich das auch verstehen. Will man aber die Erfolge erreichen, die aufgrund der neuen Erkenntnislagen möglich sind, muss man sich von alten Paradigmen lösen.