Woher bekommt man ein S/MIME-Zertifikat und was ist dabei zu beachten?
S/MIME-Zertifikate müssen von einer Zertifizierungsstelle für eine bestimmte E-Mailadresse erworben werden. Die Zertifizierungsstelle überprüft dann mindestens, ob Sie tatsächlich in der Kontrolle der E-Mailadresse sind. Üblicherweise müssen Sie dafür auf einen Link in einer auf die entsprechende E-Mailadresse zugesendeten E-Mail klicken.
Bei hochpreisigen Zertifikaten werden mehr Eigenschaften überprüft. So müssen z.B. Personalausweis oder Handelsregisterauszug vorgezeigt werden. Das verschafft der Zertifizierungsstelle die Sicherheit, dass nicht nur die Absenderadresse korrekt ist, sondern auch die Person bzw. Organisation mit dem Käufer übereinstimmt.
Das Zertifikat besteht aus einem öffentlichen Teil des kryptografischen Schlüssels und dem privaten Schlüssel. Beide Teile zusammen werden üblicherweise in einer passwortgeschützten pfx- oder p12-Datei gespeichert. Der private Schlüssel muss immer geheim gehalten werden. Er muss immer bei Ihnen und in der verwendeten Mailsoftware (cmxOrganize, Thunderbird, …) verbleiben. Den öffentlichen Schlüssel geben Sie an Ihre Kommunikationspartner weiter, damit diese Ihre Signaturen überprüfen, sowie verschlüsselte Mails von Ihnen entschlüsseln können.
Hinweis:
Die Verschlüsselungsstärke der E-Mail bleibt unabhängig des Zertifikatstyps immer gleich hoch. Wenn Sie keine erhöhten Anforderungen an das Vertrauen in ein Zertifikat haben, empfehlen wir den Kauf des günstigsten Zertifikates.
Es gibt Zertifizerungsstellen, denen ein grundlegendes Vertrauen entgegengebracht wird. Diese Stellen und deren Arbeitsweisen werden regelmäßig durch Organisationen wie Mozilla oder Google überprüft. Im Gegenzug dazu, wird den von diesen Stellen ausgestellten Zertifikaten standardmäßig vertraut. Vorteil: diese funktionieren "einfach", ohne zusätzlichen Aufwand.
Es gibt aber auch Zertifizierungsstellen, denen kein grundlegendes Vertrauen entgegengebracht wird. In diesem Fall müssen Anwender selbst die Stammzertifikate dieser Zertifizierungsstellen importieren und diesen vertrauen, damit die davon ausgestellten Zertifikate funktionieren. Das betrifft auch die Zertifikate des Bundes, des BAMF und der Agentur der Arbeit.